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Der traditionelle Möbelhandel und was man wissen sollte – Teil 2


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Das ist der zeweite Teil, der das Thema “traditioneller Möbelhandel und was man wissen sollte” behandelt. Nachdem im ersten Teil allgemein erklärt wurde, dass ein Möbelhändler eigentlich nichts anderes ist als ein Händler und oft das Wissen nicht umbedingt da ist, bzw. auch nicht beim Kunden, ist es so, dass eben Möbel nach abstrakten Gesichtspunkten verkauft werden; Optik, Preis, Geschmack, passender Zeitpunkt, etc.

Hier folgen nun ein paar andere Apsekte, die interessant sind, sie zu kennen.

Produkte und was diese wirkllich kosten

Im Möbelhandel hat man einen Weg gefunden, wie man den Kunden möglichst viel Ware verkauft. Über den Preis. So begann es mit den Möbelhäusern und so wird das nun auch fortgeführt. Es gibt Aktionen, Winter- und Sommerschlußverkäufe, Jubiläen, irendwelche besonderen Aktionswochen, Tiefstpreisgarantien, etc. Der Preis ist zu so einem großen Verkaufsfaktor geworden, dass jeder meint, wenn da -50% drauf steht, dass es gerade sein Chance wäre zu kaufen. Was der Kunde aber nicht weiß, ist, dass diese Preise in der Regel immer machbar sind.

Ein Mitarbeiter bekommt in der Regel einen Mitarbeiterrabatt, quasi zum Tiefstpreis(Aktionspreis), das ganze Jahr über. Wie denn?  Macht das Möbelhaus Verluste bei Mitarbeitern? Nein, eben nicht. Aber wo liegt das Geheimnis? Es ist eben so, dass auf den Möbeln ein Mindestaufschlag drauf ist, so zwischen 160 – 200%.  D.h.: Die kaufen einen Tisch um 100 Euro ein und müssen diesen um mindestens 260 bis 300 Euro verkaufen, damit das Möbelhaus keine Verlust macht. Das wird aufs Jahr gerechnet und da sind eben viele Kosten die berücksichtigt werden müssen und eben prozentuell in den Preisen der Möbel dann enthalten sind. Ganz legitim. Nur liegt aber der Aufschlag nicht bei 200% sondern bei 300% oder gar 400%.  Soll heißen, dass diese z.B. ein Fauteil um 180 Euro kaufen und dann um 650 Euro verkaufen, Listenpreis. Von diesem Listenpreis aus, gehen immer die Aktionen dann aus.
Dann kostet ein Artikel eben nicht mehr 600 Euro sondern nur 300 Euro und für das Möbelhaus ist das immer noch ausreichend, nur halt nicht auf Dauer, da ja auf der Gesamtumsatz des Jahres berechnet wird und somit müsste das Haus dann 2x soviele Artikel verkaufen und das geht nicht weil nicht einfach der Bedarf 2x so hoch ist, nur weil alles billiger ist.

Das nun verstanden, kann man eines sagen. Sie können immer verhandeln in einem Möbelhaus. Zwischen 5-50 % Nachlass je nach Produkt, quasi je nach Lieferanten, werden Sie immer erhalten. Aktion hin oder her, diese sind sowieso in regelmäßigen Abständen mehrere Male im Jahr. Es sind die selben Möbel (weil sie ja gut gehen, stehen sie halt länger da ;)) immer wieder in Aktion. Sie verpassen nichts, wenn Sie eine Aktion verpassen und bevor ein Möbelhaus Sie gehen lässt, bekommen Sie in der Regel eher die Rabatte.

D.h. der Listenpreis ist immer der Ausgangspreis für eine Aktion und ist der Preis, um den Sie nicht einkaufen sollten und nie, zu keiner Zeit auch brauchen, denn die Rabatte die während einer Aktion möglich sind, sind oft und zu den gleichen Konditionen außerhalb der Aktion möglich.

Die Möbelhäuser haben auch unterschiedliche Regelungen, was die Rabatte anbelangt. Auf allen Produkten gibt es einen möglichen Rabatt, diesen wissen die Verkäufer. In manchen Möbelhäusern bekommen die Verkäufer z.b. 1 % Provision der Verkaufssumme, egal wieviel Nachlaß dieser macht. Demnach sind es diese Möbelhäuser, wo die Verkäufer stark mit dem Preis argumentieren und sofort Rabatte locker machen, auch wenn nicht mal danach gefragt wird und dann auch gleich den höchstmöglichen Rabatt.
Andere Möbelhäuser lassen den Verkäufern frei zu entscheiden, wieviel Nachlaß sie machen, bis zu einer gewissen Grenze. Kauft der Kunde immer noch nicht, können diese noch mal 5 % oder mehr nachlassen, aber dann ist deren Provision weg. Quasi der Verkäufer hat nichts davon. Da kann es passieren, dass sie dann halt keinen Nachlaß bekommen, oder nur wenig, weil der Verkäufer nicht “um sonst” mit Ihnen Zeit vergeuden will. Pech haben diese Verkäufer, wenn Aktionen sind, denn dann bekommen diese meist keine Provision auf Aktionsware und da ist das Interesse auch gering, solche einem Kunden anzubieten. Verständlich, für Sie als Käufer eben Pech, wenn die Beratung mies ist, oder ihnen gar abgeraten wird von manchen Produkten aus solchen Gründen.

Über den Preis kann man viel sagen, Tatsache ist, dass Aktionen nur dazu da sind, Kunden an zu locken und nicht wirklich eine Seltenheit sind. Überrumpeln sollte man sich nicht lassen und auch nicht so beeindrucken, wie die Werbung das plakatiert.  Die Möbel sind halt viel billiger, als sich die meisten das vorstellen können und die Qualität auch.

Das Kleingedruckte, die Fachausdrücke und die Werbeausdrücke

Oftmals ist es so, dass in Werbung von Möbelhäusern als auch auf den Werbeplakaten im Möbelhaus selbst viel Kleingedrucktes dort steht, einige Fachausdrücke und viel mehr Werbeausdrücke. Das Möbelhaus muss selbst immer technische Ausdrücke passend verwenden, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Es darf nicht damit werben, dass ein Massivholzmöbel in Aktion ist, aber eigentlich nur ein Pressspahnholz mit Kunsstoffoberfläche gemeint ist. Das darf es nicht.

Aber man kann es ja so machen: “Aktion: -50 % auf Sofa XX in Lederlook weiß”. Lederlook ist kein technischer Begriff, es ist nur eine neutrale Beschreibung. Es sagt aus, dass es, wie Leder aussieht, aber keins sein muss, also Kunstleder und nicht Echtleder. Man schaut hin, kennt sich nicht aus und ist froh was Hochwertiges günstig zu kaufen, weiß aber nicht, dass da Welten dazwischen liegen. Gleiches gibt es auch bei “Nussoptik”, “in Eiche”, “Essgruppe”, etc. Alles was von der Formulierung her schwammig ist und nur darauf hindeutet, dass etwas so aussieht, sagt nicht zwingend aus, aus welchem Material es wirklich ist, oder wie es verarbeitet ist, oder die Anzahl, die im Angebot ist.


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Deswegen ist es immer ratsam, dass man  einige dieser Fachausdrücke kennt, bzw. über die Herstellung des Möbelstückes mehr weiß. Die Qualitätsunterschiede und demnach auch die preislichen Unterschiede liegen eben in der Herstellung. Man kann halt kein Vollholzwohnzimmerschrank zum selben Preis (trotz Aktion) verkaufen, wie einen billigen Presspahnschrank mit billigen Kanten etc. Das geht einfach nicht und  dieser Umstand wird eben oft durch das Kleingedruckte “klein gehalten”, oder einfach mit “Werbeausdrücke” umschrieben. Ein Laie erkennt oft die Unterschiede nicht und weiß nicht worauf er achten sollten beim Kauf.

Wie man, was erkennt, werde ich ein anderes Mal beleuchten. Was ich aber jetzt schon sagen kann ist, dass man sich einfach etwas informieren sollte, worin der Unterschied zwischen dem teueren und dem günstigen Artikel liegt, denn irgendwas, werden da auch die Verkäufer schon sagen müssen.

Fazit:

Ein Möbelhaus ist eigentlich ein Möbelhändler, der in seiner Ausstellung gerngesehene, gutgekaufte Artikel bewirbt und verkauft.  Wenn es nicht gerade ein TOP-Möbelhaus mit Designermöbel ist, dann ist auch das Personal eben Verkaufspersonal, das nicht immer mit dem technischen Teil der Möbel soviel am Hut hat (vorallem Samstags und in den Ferien :)) oder mit Interiordesign. Die Preise sind eigentlich immer verhandelbar und die Möglichkeiten der Aktionen sind fast im vollen Umfang auch außerhalb dieser möglich. Wichtig ist, das Kleingedruckte zu lesen, auf Werbeprospekte als auch im Möbelhaus und sich nach Qualitätsunterschiede zu informieren, denn wer billig kauft, kauft oft viel teurer.

Ich hoffe, dass euch diese Artikel helfen den Ablauf besser zu verstehen und euch jetzt keine Angst machen, aber doch etwas kritischer stimmen, mit offenen Augen durch ein Möbelhaus zu gehen 😉

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